Richtlinien der DWA

Die unterschiedlichen Schadstoffkonzentrationen im Niederschlagsabfluss hängen hauptsächlich von der Fläche ab, auf die der Niederschlag auftrifft. Sowohl das Arbeitsblatt DWA-A 102, das Merkblatt DWA-M 153 als auch das geplante Arbeitsblatt DWA-A 138-1 versuchen die Flächen und deren Verschmutzung in verschiedene Kategorien einzuteilen. Grundsätzlich werden gering verschmutzte, mäßig und stark belastete Flächen unterschieden.

Bewertung nach DWA-M 153

Für die Behandlung von Regenwasser vor der Versickerung ist das Merkblatt DWA-M 153 gültig. Mit Hilfe eines Punktesystems wird ermittelt, ob das Regenwasser vor der Einleitung behandelt werden muss. Verunreinigungen werden zu Belastungspunkten (B) zusammengefasst. Übersteigt die Belastungspunktzahl die Anzahl der Gewässerpunkte (G), so ist eine Behandlung des Regenwassers erforderlich. 

Mit Hilfe von Regenwasserbehandlungsanlagen können die Belastungspunkte reduziert werden. Als Alternative zur natürlichen Mulden- oder Flächenversickerung, beschreibt die DWA-M 153 technische Maßnahmen wie Filter- oder Sedimentationsanlagen. Typischerweise werden in diesem Fall M-153-Sedimentationsanlagen verwendet. Der Wirkungsgrad der Behandlungsanlagen wird mit Hilfe des Durchgangswert (D) beschrieben.

Bei stark befahrenen Verkehrsflächen und Dächern mit einem Metallanteil von bis zu 20 % ist ein Substratfilter einzusetzen. Bei einem größeren Metallanteil, anderen besonderen Belastungen oder bei Wasserschutzgebieten ist die Behandlung mit der Behörde abzustimmen.

Gerne helfen wir Ihnen bei der Berechnung der zu Ihrem Projekt passenden Regenwasserbehandlungsanlagen. Laden Sie unseren Bemessungsbogen herunter, füllen diesen aus und senden Sie ihn an uns zurück:

Bewertung nach DWA-A 102

Für die Behandlung von Regenwasser vor der Einleitung in Bäche, Flüsse oder Seen gilt seit Dezember 2020 das Arbeitsblatt DWA-A 102. Anhand des Arbeitsblattes werden die zu entwässernden Fläche entsprechend ihrer Verschmutzung den Kategorien I-III zugeteilt. Für Flächenkategorien II (mäßig belastet) und III (stark belastet) ist eine Behandlung des Regenwassers notwendig.

Der Wirkungsgrad einer Anlage wird gemessen am Rückhalt von AFS63 (abfiltrierbare Stoffe mit Korngrößen zwischen 0,45 µm und 63 µm). Diese kleine Partikelgröße wurde gewählt, weil sich daran die meisten schädlichen Spurenstoffe wie Schwermetalle oder polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe anlagern. Für die Sedimentation von Partikeln dieser Größe werden typischerweise Hydrodynamische Abscheider eingesetzt.

Die Berechnung nach DWA-A 102 übernehmen wir gerne für Ihr Projekt. Laden Sie unseren Bemessungsbogen herunter, füllen diesen aus und senden Sie ihn an uns zurück:

Die Flächenkategorien I-III nach DWA-A 102

Flächenkategorie Beispiele Belastung AFS63 Behandlung
I Grün- und Gartenflächen, Dachflächen (ohne Metallbelag), Hofflächen und wenig befahrene Verkehrsflächen c = 280 kg / (ha·a) keine Behandlung erforderlich
II Wohnstraßen, Hofflächen im Misch- und Gewerbegebiet c = 530 kg / (ha·a) ≥ 47% Rückhalt durch Behandlungsanlagen
III Stark befahrene Verkehrsflächen, Straßen und Plätze mit starker Verschmutzung in Gewerbe- und Industriegebieten, Metalldachflächen c = 760 kg / (ha·a) ≥ 63% Rückhalt durch Behandlungsanlagen

 

 

Zukünftige Ablösung des DWA-M 153 durch Arbeitsblatt DWA-A 138-1

Ein Entwurf des zukünftigen Arbeitsblattes DWA-A 138-1 ist bereits erschienen. Dieses wird die Behandlung von Regenwasser vor der Versickerung neu regeln. Neben den AFS (abfiltrierbaren Stoffen) wird zukünftig auch der Rückhalt von gelösten Schwermetallen eine Rolle spielen. Der EcoPure200-Substratfilter mit DIBt-Zulassung kann schon jetzt für alle darin beschriebenen Flächenkategorien I – III eingesetzt werden.

DIBt-Zulassungsgrundsätze

Die Zulassungsgrundsätze sind für die Behandlung von Niederschlagsabflüssen von Kfz-Verkehrsflächen ausgelegt. Im Rahmen des Prüfprogramms werden folgende Parameter getestet:

  • Rückhalt von Feinpartikeln
  • Rückhalt von Mineralölkohlenwasserstoffen
  • Rückhalt von Kupfer und Zink
  • Mögliche Rücklösung von Kupfer und Zink unter Salzeinfluss (NaCl nach TL-Streu)
  • Ermittlung der Substrat-Standzeit
  • weitere Untersuchungen wie Umweltverträglichkeit

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