Immer auf Achse

Ohne Kollegen wie ihn geht’s nicht: Konstantin Keider ist einer unserer Lkw-Fahrer und damit einer der vielen Helden des Alltags. Mit seinen Fahrten durch die Region sorgt er dafür, dass an den Standorten nichts ausgeht.

Es ist Montagfrüh, kurz vor sieben Uhr. Hellwach steht Konstantin Keider, LKW-Fahrer für unseren Werkverkehr, im Büro der Logistikabteilung in Teningen. Ein letzter Schluck aus der Kaffeetasse, dann wird er sich gleich in sein Führerhaus schwingen. Aufgestanden ist er bereits vor Stunden. Die ersten zwölf Kilometer des Tages hat er bereits geschafft – allerdings mit dem Fahrrad. Wie jeden Morgen. „So bleibe ich fit“, kommentiert es der Berufsfahrer. „Ich sitze viel, da brauch‘ ich meinen Ausgleich.“
Zu Wochenbeginn weiß Keider schon, dass 1600 Kilometer über den Tacho seines strahlend roten GRAF Lkws rattern werden. Etwa 320 Kilometer täglich. Das ist die Strecke, die er mit seinem Gefährt zwischen den vier Standorten in der Region hinter sich bringt. Von Teningen nach Neuried, wo seit 2023 das neue Logistik-Zentrum steht, weiter zu unserem Werk im elsässischen Dachstein. Von dort geht es dann wieder südwärts über das eigene Rohstoffkompetenzzentrum in Herbolzheim zurück nach Teningen. Das ist Tour eins. Am Tag fährt er diese Strecke in der Regel zweimal.

Konstantin Keider ist einer unserer vielen Alltagshelden, ein wichtiges Scharnier im großen Ganzen. Denn ohne Kollegen wie ihn würde es nicht funktionieren. Er und seine Mitstreiter, die ebenfalls tagtäglich mit drei weiteren Werk-Lkws von Standort zu Standort fahren – mit modernsten, energieeffizienten Vehikeln, die Flotte wurde gerade runderneuert –, stellen die kontinuierliche Warenversorgung sicher. In den einzelnen Werken werden dann die Warensendungen für die Endkunden zusammengestellt und mit externen Speditionen verschickt. Auch ein Silo-Lkw ist täglich auf den Straßen der Region zu sehen. Er transportiert ausschließlich die Rezyklate aus dem Kompetenzzentrum Rohstoffe in Herbolzheim. „Geht irgendwo was aus, laden wir‘s auf und bringen es bei der nächsten Fahrt mit“, erklärt Keider, greift nach dem Lieferschein in seiner Briefablage, klemmt einen Koffer mit Zahlenschloss unter den Arm – die Hauspost für Neuried – und verabschiedet sich von seinen Kollegen.

Draußen im Teninger Werkshof wartet bereits ein beladener Lkw auf ihn. Insgesamt 36 Tonnen kann das Fahrzeug buckeln. Der Fahrer checkt noch kurz den Reifendruck sowie die Planen seines Sattelschleppers und klettert schließlich in die Fahrer-Kabine. 20 Meter lang ist das Gefährt. Ist es schwierig, den Brummi zu manövrieren? Keider winkt lächelnd ab. Das sei mittlerweile ein Kinderspiel für den gestandenen Fahrer.
Bereits seit dem Frühjahr 2004 arbeitet Keider bei uns. Damals gab es lediglich die Standorte Teningen und Dachstein. Den Lkw musste er stets selbst be- und entladen, erinnert er sich. Heute machen das die Kollegen aus der Logistik. Seine Aufgabe ist es allem voran, die Produkte von Standort zu Standort zu transportieren, inklusive Ladungssicherung. Meist sind es Paletten mit Zubehör, kleine und große Tanks, aber auch ab und an Werkzeuge, die dringend an einem anderen Standort benötigt werden – alles in Millimeterarbeit per Gabelstapler auf der Brummi-Ladefläche verräumt. „Die größten Produkte werden immer direkt hinterm Fahrerhaus platziert, die kleineren dann in absteigender Größe nach hinten hinaus“, sagt der Profi. So ist’s am sichersten. Während der Fahrt ins 45 Kilometer entfernte Neuried erzählt Keider, der Anfang der 1990er-Jahre mit seinen Eltern und der Schwester aus Kasachstan nach Deutschland kam, in astreinem Badisch, dass er bereits als Kind davon geträumt habe, später im Berufsleben große Fahrzeuge zu fahren. Dass ihm sein Beruf heute so gut gefalle, klingt daher nur wie eine logische Konsequenz. „Das Schöne bei GRAF ist aber auch, dass die Touren immer picobello organisiert sind. Die Kollegen an den Standorten wissen immer schon, was ich geladen habe. Die Stimmung ist gut, was den Berufsalltag angenehm macht.“

Ist mal Stau auf der Autobahn – „das einzig nervige an meinem Beruf“ – informiere man sich zuverlässig unter den Fahrern, versuche dann möglichst über andere Route auszuweichen. „Die Straßen in der Region kenne ich schließlich so gut wie meine rechte Westentasche“, sagt der Fahrer. Doch selbst wenn der Verkehr mal stockt, lässt es sich gut in Keiders Fahrerhäuschen aushalten. Nicht nur eine Klimaanlage, sondern auch automatische Abstandsregelung und ein automatisches Brems- und Lenksystem gehören mit zur Ausstattung des Fahrzeugs. Dass am Lkw keine herkömmlichen Außenspiegel angebracht sind, sondern Kameras im Cockpit den Blick nach hinten garantieren, sei anfangs sehr gewöhnungsbedürftig für den 55-Jährigen gewesen. „Da muss der Kopf erst mal mitkommen“, lacht er.

In Neuried angekommen, zischt der Lkw kurz auf, das Lenkrad schwingt hoch und der Sitz, der eben noch hoch und runter wippte, fährt ein paar Zentimeter nach unten. „So klappt das Aussteigen schneller“, sagt Konstantin Keider, packt Hauspost und Dokumente und reicht sie seinem Kollegen im Büro. Man kennt sich seit Jahren, hält ein kurzes Pläuschchen. Kontrolle der Papiere, dann geht‘s ans Abladen. Keider löst die Gurte, schiebt die Plane beiseite, hebt die Sicherungsstangen vom Fahrzeug runter und gibt dem Gabelstaplerfahrer Anweisungen.
Genauso schnell, wie der Lkw entladen ist, ist er auch schon wieder mit neuer Ware für den nächsten Halt in Dachstein bestückt. Gurte zurren, die Plane raschelt, ein neuer Lieferschein für das französische Werk. „So geht es an jedem Standort“, erklärt Keider, erklimmt seinen Fahrersitz und fährt gut gelaunt und mit grüßendem Hupen vom Hof – gen Frankreich.