50 Jahre Regentonne - vom Vordenker zum Weltmarktführer

1974 haben wir die erste Regentonne auf den Markt gebracht – ein schöner Zufall, dem unser Unternehmen einiges zu verdanken hat. Eine Hommage…

Regenwasser kostet nichts. Mit diesem Slogan bewarben wir die allerersten Kunststoff-Regentonnen überhaupt, als wir diese vor genau 50 Jahren in Teningen auf den Markt brachten. Das Ziel des Erfinders und unseres Firmengründers Otto F. Graf: die vielen hundert Liter Regenwasser, die pro Quadratmeter hierzulande jährlich vom Himmel fallen, nutzbar machen. Dabei sind unsere GRAF Regentonnen eigentlich nur durch Zufall entstanden. Aber beginnen wir von vorne …

Vom Fass zur Tonne

Die grundsätzliche Idee war ja nicht neu: Bereits im Mittelalter und in der Antike haben Menschen Regenwasser gesammelt und zur Wasserversorgung genutzt. Die Idee, eine Tonne (damals noch aus Holz oder Blech) dafür zu verwenden, kam schließlich 1874 auf und wurde direkt patentiert: Es war die Geburtsstunde der Regentonne an sich. 

Die Regentonne, so wie wir sie heute kennen, wurde dann genau 100 Jahre nach dem ersten Patent entwickelt, als unser Firmengründer Otto F. Graf die Bühne betrat und mit der ersten Kunststoff-Regentonne die Regenwassernutzung revolutionierte. „Damals war Kunststoff groß im Kommen. Nach und nach wurden ja überall die alten Holz- und Blechsachen abgelöst und dann dachte ich: Das kann doch was für mich sein“, erinnert er sich. Doch nach der Gründung der Otto Graf GmbH im Jahr 1962 verkaufte er zunächst Kellereiartikel. Dazu räumte er die Scheune hinter seinem Elternhaus in Emmendingen aus und begann dort, Wannen zur Weinlese und später Weinfässer aus Kunststoff zu vertreiben. So wurde aus dem früheren Eisenwarenkaufmann der „Fässle“-Graf.

Bis zu 100 Wochenstunden investierte der junge Geschäftsmann gemeinsam mit seiner Frau Elfriede in sein Business, kam immer wieder bei der Bank an, um nach einer neuen Finanzspritze zu fragen. Eines Tages entschied er sich dazu, auch Zweite-Wahl-Fässer, die er aus Bötzingen bezog, anzunehmen. „Nicht für den Keller, aber für Regenwasser“, erzählt er. Dass er mit dieser Idee irgendwann zum Marktführer für Produkte rund um die Regenwassernutzung werden würde, war damals noch nicht abzusehen. Es brauchte noch einen weiteren Schritt: neuartige und deutschlandweit einzigartige Rotationsmaschinen aus Israel, die die Otto Graf GmbH Mitte der 1970er Jahre von einem Händler zu einem Hersteller machten. Um die Maschinen auszulasten, startete Otto F. Graf nun mit seinen eigenen Regentonnen. Die Erfolgsgeschichte begann!

Was danach geschah

Von nun an wächst GRAF rasend schnell und expandiert. 1990 stehen bereits die größten Rotationsmaschinen der Welt an unserem GRAF Standort im Elsass. Dazu kam ein wegweisender Geistesblitz von Otto F. Graf bei einem Familienfrühstück in einem Schweizer Chalet: „Warum nicht Regentanks so gestalten, dass sie stapelbar sind, ähnlich wie Joghurtbecher?“ Diese Überlegung führte 1997 zur Entwicklung des Herkules-Tanks, der die Logistik von Regentanks radikal veränderte – von fünf auf fünfzig Tanks pro Lkw-Ladung. Mit dem Einstieg von Otto P. Graf 1996 nahm auch das Thema Recycling Fahrt auf: Inzwischen bestehen unsere GRAF Regentonnen zu 100 Prozent aus recycelten Abfällen. „In unserem Kompetenzzentrum in Herbolzheim filtern wir aus Müll Kunststoffe für unsere Produkte. Wir müssen uns für unsere Erde einfach ins Zeug legen“, sagt Otto P. Graf. 

Im Jahr 2000 gingen wir bei GRAF schließlich mit unserer Handelsmarke GARANTIA an den Start. Unter diesem Namen wurden anfangs nur Tanks und erste Komplettpakete zur Regenwassernutzung vertrieben, später wurde das Angebot um zahlreiche schicke Designspeicher für Regenwasser ergänzt. Heute, ein halbes Jahrhundert nachdem Otto F. Graf die Kunststoff-Regentonne erfand, ist das Familienunternehmen zum Weltmarktführer geworden. Nicht nur mit nachhaltigen Regentonnen und Kreislaufwirtschaft, sondern auch mit Erdtanks, Säulentanks, XXL-Tanks, Systemen zur Regenwasser-Versickerung und -Rückhaltung und vielem mehr. Regentonne reloaded, sozusagen. Und die nächsten Innovationen sind bei uns schon wieder in der Mache. Es bleibt also spannend …

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