Regenwasser marsch - Die Feuerwehr Vogtsburg übt mit Regenwasser aus einem GRAF-Tank

Im Rahmen des Neubaus ihrer Wache hat die Feuerwehr Vogtsburg i.K. den Löschwasserbehälter Carat XXL installiert. Bei ihren Übungen können die Feuerwehrleute nun Regenwasser vom eigenen Dach nutzen. 

Nur zwei rote Löschwasseranschlüsse, zwei Edelstahl-Lüftungskamine und ein Schild verraten, dass unter den hellgrauen Pflastersteinen das Herzstück der Feuerwehrwache Vogtsburg schlummert. Jeder Handgriff sitzt, als Feuerwehrmann Christoph Möcklin mit einem roten Multiwerkzeug den Überflurhydrant öffnet und einen schwarzen Saugschlauch anschließt. Ein paar Knopfdrücke später knattert eine Pumpe los. „Jetzt fließt Wasser“, erklärt der Feuerwehrmann, „Regenwasser“.

Ein wenig Stolz ist in der Stimme von Christoph Möcklin zu hören, als er erklärt, dass das gesamte Regenwasser vom Dach der neugebauten Feuerwehrwache im Vogtsburger Ortsteil Oberrotweil über unterirdische Rohre an den Rand des Parkplatzes geleitet wird. Denn dort, 1,5 Meter unter der Oberfläche ist ein Graf Löschwasserbehälter Carat XXL vergraben. 

22.000 Liter Regenwasser passen in den Graf-Tank. Er dient deshalb nicht nur als Wasserreservoir für Übungen, sondern auch um bei Starkregen die Kanalisation zu entlasten. Trotz seiner Größe war es dank der Leichtigkeit kein Problem, den Tank anzuliefern und unterirdisch zu verbauen. Ein Muss für die Feuerwehr. Wenn sie bei ihren Proben Wasser über den Sauganschluss entnehmen, müssen sie nah an den Anschluss heranfahren. Die Tankanlage ist deshalb mit Fahrzeugen mit einem Gesamtgewicht von bis zu 40 Tonnen belastbar. 

Die Pumpe knattert immer noch, als Christoph Möcklin von der langwierigen Planung der neuen Wache erzählt. Schon 2017 fanden erste Gespräche der Ortsteilfeuerwehren der Stadt Vogtsburg statt, bis schließlich im Juni 2020 am Ortsrand von Oberrotweil der Standort für eine gemeinsame, große Wache gefunden wurde. Christoph Möcklin war bei der Planung immer dabei. Seit 1980 ist er in der Feuerwehr Vogtsburg aktiv und weiß, was eine moderne Feuerwehrwache gebrauchen kann. Ein Punkt, der ganz weit oben auf der Wunschliste stand, sagt Möcklin, war ein eigener Löschwassertank für Schulungen und Übungen.

Früher fuhren die Feuerwehrleute beispielsweise ins 10 Kilometer entfernte Breisach an den Rhein. Dort ermöglichte eine Panzerrampe die Durchführung der Schulungen für die Maschinisten der Feuerwehr.  Doch das war zeitaufwändig und aufgrund fehlender Beleuchtung auch mühsam. Oft wurden auch Material und Feuerwehrkameraden und -kameradinnen dreckig von den Übungen am schlammigen Rheinufer. Deswegen planten die Feuerwehrleute gemeinsam mit der Gemeinde und dem Architekten einen eigenen Tank auf ihrem Gelände, der für Übungen genutzt werden kann. 

„Würden wir heute nur die Pumpe testen, würden wir das Wasser über die Wasserrückführung zurück in den Tank leiten“, erklärt Christoph Möcklin und zeigt auf den linken der beiden roten Anschlüsse am Boden. Denn wenn nur die Pumpe getestet wird, müssen die Feuerwehrleute kein Wasser verspritzen. Heute spritzt Feuerwehrmann Achim Grafmüller aber doch – um zu zeigen, wie gut das System funktioniert. In hohem Bogen schießt der Strahl in Richtung des Fotografen und rieselt in feinen Tropfen auf die Erde. Wenn das Wasser bis zur Regenrinne gelangt, dann fließt es auch direkt wieder in den Löschwassertank. Denn auch das Thema Nachhaltigkeit sei beim Bau der Wache wichtig gewesen.

Das Gebäude besteht zum Teil aus einer Holzkonstruktion, ausgestattet mit PV-Anlage und Wärmepumpe, da sei es „nur die richtige Entscheidung gewesen“, wie Christoph Möcklin sagt, für die Löschwasserzisterne GRAF als regionalen Hersteller, der seine Tanks aus recyceltem Kunststoff herstellt, zu wählen. 

Die kurze Übung ist inzwischen vorbei und Achim Grafmüller leitet das restliche Wasser zurück in die Zisterne, während Kollege Robin Kaiser den Schlauch wieder zusammenrollt. Alles ist nach Plan gelaufen. Das sagt auch Christoph Möcklin. „Jetzt entspricht alles unseren Vorstellungen und Wünschen.“