Warum das Trinkwasser in Deutschland teurer wird – und wie man trotzdem Geld spart

Krisen wie Kriege und der Klimawandel gehen auch an der Wasserversorgung nicht vorbei. Warum das Trinkwasser hierzulande teurer wird und wie man Wasserverbrauch und Kosten zugleich senkt, erklären wir hier.

Man dreht den Hahn auf – und heraus kommt rund um die Uhr sauberes Leitungswasser in Trinkwasserqualität. Selbstverständlich in Deutschland, global betrachtet ein Luxus, der hierzulande teurer wird. Ein Beispiel: Die Bodensee-Wasserversorgung, die 320 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg mit zusammen etwa vier Millionen Einwohnern versorgt, will die durchschnittliche Umlage für 2024 um rund acht Prozent auf 88 Cent je Kubikmeter Wasser (1000 Liter) erhöhen. Und nach Prognosen des Wasserversorgers soll der Preis bis ins Jahr 2041 sogar auf 2,70 Euro steigen. Ein Grund mehr, um sich zu überlegen, wie und wo man dieses teuer aufbereitete Wasser einsparen kann. Dazu später mehr …

Warum steigen die Preise für das Trinkwasser?

Die Trinkwasserversorgung in Deutschland liegt in der Regel in der Hand der Kommunen und ist nicht gewinnorientiert. Die Preise unterscheiden sich von Gemeinde zu Gemeinde teils deutlich. In ländlichen Regionen sind sie meist höher, weil es weniger Anschlüsse gibt und die Kosten auf weniger Schultern umgelegt werden können. Gerade im Schwarzwald und auf der Schwäbischen Alb sind die Versorgungsstrukturen sehr kleinteilig und dezentral. Dass die Trinkwasserpreise derzeit in vielen Kommunen nach oben gehen, liegt auch noch am Krieg in der Ukraine und den gestiegenen Energiekosten. Diese betreffen auch die Lieferkette hinter dem Wasserhahn, wie der Verband kommunaler Unternehmen e.V. informiert.

Eine weitere wichtige Ursache für den Preisanstieg ist der Klimawandel. Einerseits sollen die Schadstoff-Emissionen in der Wasserwirtschaft sinken, andererseits müssen sich die Versorger an die häufiger werdenden Dürreperioden und Starkregenereignisse anpassen. Dazu muss die Infrastruktur modernisiert werden, was ebenfalls hohe Investitionen erfordert. Für das Großprojekt „Zukunftsquelle. Wasser für Generationen“ nimmt der Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung rund 4,6 Milliarden Euro in die Hand. Etwa für die Modernisierung und den Neubau von Anlagen, aber auch für die technische Anpassung an die sich durch den Klimawandel verändernde Wasserqualität und die Ausbreitung der Quaggamuschel, die Wasserrohre verstopft. 

Dazu sind auch die Wasserversorger bundesweit von den insgesamt gestiegenen Material- und Personalkosten betroffen. Dies verteuert wiederum Betrieb und Modernisierung der Infrastruktur für Trinkwasser und Abwasser zusätzlich. 

Wie hoch der Trinkwasserpreis in der eigenen Heimatstadt ist, lässt sich übrigens auf einer interaktiven Karte beim Statistischen Landesamt Baden-Württemberg nachschauen.

Geld sparen mit Regenwasser

Der Pro-Kopf-Verbrauch in deutschen Haushalten liegt laut Umweltbundesamt im Schnitt bei rund 130 Litern Wasser pro Tag – aber nur etwa vier Prozent davon trinkt oder nutzt der Verbraucher beim Kochen. Der überwiegende Teil unseres Bedarfs entfällt auf Körperpflege, Toilettenspülung, Wäschewaschen und Geschirrspülen. Wir verbrauchen also ziemlich viele Liter kostbares Nass für Zwecke, für die wir eigentlich gar kein Wasser in Trinkwasserqualität bräuchten. Warum also nicht Regenwasser als Alternative verwenden? Das lässt sich zum Beispiel mit unseren unterirdischen Tanks sammeln und kommt als Brauchwasser in Garten und Haushalt zum Einsatz – zum Beispiel bei Toilettenspülgängen oder beim Wäschewaschen.

Diese und weitere Tipps haben wir für Sie in unserem Blogbeitrag „Tipps zum Wassersparen im Alltag“ gesammelt.

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